Mut und
Versöhnung

Die internationale Bürgerinitiative

  • Was ist der KIK?

    Die Kommunisten wollten die Macht der Kirche im öffentlichen Raum beschränken. Mit der Abkehr vom Stalinismus sah sich die kommunistische Partei gezwungen, den Katholiken gewisse Zugeständnisse zu machen. Zu ihnen gehörte die Gründung der Klubs der katholischen Intelligenz / Klub Inteligencji Katolickiej (KIK) in einigen Städten. Der erste KIK wurde 1956 in Warschau gegründet. Ein Jahr später eröffneten weitere Klubs in Thorn, Posen und Krakau. 1958 folgte die Registrierung des KIK in Breslau. Der Breslauer Klub beschäftigte sich damals zum großen Teil mit den deutsch-polnischen Beziehungen. Auf Basis christlicher Überzeugung wurde der Dialog zwischen Deutschen und Polen gesucht und Ökumene angestrebt. Der KIK in Breslau war gemeinsam mit der Aktion Sühnezeichen Hauptinitiator der Konferenz „Christ in der Gesellschaft“ im Jahr 1989.

  • Welche Themen hatte die Konferenz in Wrocław und Krzyżowa 1989?

    Die Konferenz „Christ in der Gesellschaft“ fand vom 02.-04.06.1989 in Breslau und Kreisau mit Teilnehmenden aus Polen, Ost- und Westdeutschland, den Niederlanden und den USA statt. Themen waren der Kreisauer Kreis und Eugen Rosenstock-Huessy aber auch die Wiederbelebung des Ortes. Die Idee der Eröffnung einer Begegnungsstätte existierte bereits und wurde weiter diskutiert. Die Petition, die die Teilnehmenden zum Ende der Konferenz an das polnische Außenministerium geschrieben haben, war einer der Gründe für die Wahl Kreisaus als Ort der Versöhnungsmesse im November 1989.
    Im Dezember 1989 fand die Folgekonferenz „Christ in der Gesellschaft 2“ statt. Im Juni 1990 wurde die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung gegründet. Vorher hatte der KIK Breslau den Gutshof für einen symbolischen Preis vom polnischen Staat gekauft und brachte ihn nun als Stiftungskapital ein.

  • Der vierte Juni 1989 – ein Datum des Umbruchs?

    Ein Ergebnis der Verhandlungen am Runden Tisch war die Einigung auf Neuwahlen in Polen. Am 4. Juni 1989 wurde ein Teil des Parlamentes frei gewählt, der restliche Teil war den Kommunisten vorbehalten. Die Solidarność erhielt fast alle frei wählbaren Plätze im polnischen Parlament. Im Herbst 1989 konnte Tadeusz Mazowiecki als erster nichtkommunistischer Ministerpräsident der Nachkriegszeit ein Kabinett bilden.
    Etwa 150 km von Kreisau, am Sankt Annaberg in Oberschlesien, war der 4. Juni ein besonderes Datum, da zum ersten Mal nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Polen ein Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert wurde, ein Recht, für das die deutsche Minderheit lange gekämpft hatte und das ihr aufgrund der politischen Veränderungen eingeräumt wurde.
    Am gleichen Tag schlug aber auch die chinesische Regierung auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking eine Protestbewegung blutig nieder, die mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit forderte. Die Angaben der Todesopfer bewegen sich zwischen 300 und 5 000 und machen deutlich, was der Kampf für Freiheit bedeuten kann.

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